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Von Ally70 am 15.04.2006 19:31 Uhr Ally70
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Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Wir arbeiten in einer exclusiven Kneipe, in der halt große und kleine Snacks angeboten werden. Meine Frage lautet nun: Wie soll beim Feierabend das Trinkgeld aufgeteilt werden? Die meisten Gäste (70 %) trinken nur, der Rest ißt zusätzlich. Fairerweise muss ich sagen, dass die Gerichte aus der Küche sehr gut schmecken. Der Chef sagt, die Leute aus der Küche bekommen die Hälfte. Meine Kollegen vom Service meinen, dass wir uns schließlich stundenlang freundlich um die Gäste kümmern, das Essen servieren und abräumen und uns anschließend mit den Betrunkenen rumschlagen müssen. Wir meinen 25 % reicht. Liegen wir so daneben? Wofür gebt ihr das Trinkgeld? Wir wären sehr dankbar für die Meinung von Gästen und auch von Restaurant- bzw. Hotelfachleuten. Die Leute in unserer Region geben zwar nicht viel, aber die Menge macht es schließlich.

Von ehemaligem Mitglied am 15.04.2006 20:42 Uhr EHEMALIGES MITGLIED
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Liebe Ally,

vielleicht interessiert Dich auch die Meinung einer Frau, die seit Teenagerzeiten immer wieder - ob volltags oder nur an den WE in der Gastronomie als Kellnerin beschäftigt war?!

Die Küche kommt überall ein wenig kurz, das steht ausser Frage. Ich habe mich nur immer wieder gefragt, warum wir Kellner das Küchenpersonal mitfinanzieren MÜSSEN. Ich fand es in einer Gaststätte z. B. toll, dass die Kellner dem Küchenpersonal freiwillig jeden Tag eine Summe gaben. Die Leute aus der Küche hatten sich darüber gefreut, weil man FREIWILLIG lieber abgibt als wenn der Chef es so anordnet.

Sei nicht böse und beziehe das jetzt nicht auf Euch: Ich habe nie verstanden, wie ein Chef sowas in bestimmter Höhe VERLANGEN konnte, eben weil er doch ebenso gut der Küche 1 Euro oder so pro Stunde mehr hätte zahlen können.

Es ist richtig: Die Kellner sind diejenigen, die sich auch die Unzufriedenheit der Gäste anhören müssen, wenn das Essen nix war........wir müssen auch hinterher noch bleiben, wenn die Küche längst geschlossen hat. Jeder hat seinen Beruf gelernt und kaum ein Kellner macht das lange mit, wenn er die Hälfte seines Trinkgeldes (das der Kellner miteinkalkuliert) abdrücken MUSS.

Oftmals sind die Trinkgelder eh schon sehr dürftig geworden. Wenn grössere Gesellschaften sind und die sind mal grosszügig und geben Euch zusammen 100 Euro - so würde ich auch der Küche, eben weil die das Buffet usw. gemacht haben selbstverständlich auch mal was zukommen lassen. Es ist wie gesagt NIE PFLICHT, dass Kellner aus ihrer Tasche die Küche bezahlen und ein Chef der sowas verlangt, ist für mich kein guter Chef und wird irgendwann damit rechnen müssen, dass das Service-Personal mal falsche Angaben übers Trinkgeld macht. Nur mal so am Rande;-)))

LG Bine
(die schon viele Varianten kennengelernt hat und lieber FREIWILLIG gibt)


Von ehemaligem Mitglied am 16.04.2006 01:48 Uhr EHEMALIGES MITGLIED
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Soweit ich informiert bin, verdient ein Koch wesentlich mehr als der Kellner/in.
Also warum soll der weniger Verdiende, vom Geld, das der Gast in der Regel für den Service gibt etwas abgeben?

Von sternenkind55 am 16.04.2006 11:59 Uhr sternenkind55
Im Club seit: 09.03.2004
Zuletzt Online am: 19.04.2022
Weitere Beiträge von sternenkind55
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Hola, wo habt Ihr denn diese Informationen her, dass der Koch mehr als der Kellner verdient?
Immerhin muss der Koch sein gesamtes Einkommen versteuern! :-(

Ich bin gelernte Köchin und habe in verschiedenen Länderen und verschiedenen Niveaus in Restaurants und Hotels gearbeitet.
In Deutschland ( FeinschmeckerlokaI in einem international bekannten Hotel- auch der Koch arbeitet nur für die Referenz!) gab es ein Tronc System, d. h. die Küche bekam einen gewissen Anteil und der Sercice. Beide sind voneinander abhängig! Die Anteile der Küche sowie auch des Service wurden dann wieder nach RAng aufgeteilt, d. h. der Ranghöchste bekam am meisten- In unserem Fall hat der Küchenchef aber immer zugunsten seiner Küchenmitarbeiter auf seinen Anteil verzichtet, was man nicht vom Restaurantmanager behaupten konnte.

Auf einem 51/2 Sterne Kreuzfahrtschiff haben die Köche nichts vom Tip gesehen, da waren die Kellner drauf angewiesen, weil obwohl britisch nach den amerikanischen System gearbeitet wurde- die Kellner bekommen ein ganz geringes Grundgehalt (der sogar garnichts) und leben gewissermaßen vom Trinkgeld. Allerdings sind im Preis auch keine Servicegebühren drin und der Amerikaner gibt in der Regel auch viel mehr Trinkgeld!

Ich für meinen Teil habe mich immer gefreut wenn es etwas gab oder sich die Küche ein- oder zweimal im Jahr einen Ausflug zu einem Sternekollegen machen konnte, um sich neue Inspiration zu holen, was ja auch wiederum den Gästen und somit den Kellnern zugute kam!

Hat der Kellner nichts freiwillig abgegeben, musste er halt mal länger aufs Essen warten oder seine Teller waren besonders heiß, so dass er an stark frequentierten Tagen die doppelte Strecke zurücklegen musste,... Es gibt viele Möglichkeiten....

Denk mal drüber nach...

VG
(nicht mehr im Metier)

Sternenkind

Von Sandylilly am 16.04.2006 12:38 Uhr Sandylilly
Im Club seit: 29.03.2006
Zuletzt Online am: 02.12.2006
Weitere Beiträge von Sandylilly
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Ich denke, dass es keine "gerechte" Lösung gibt. Soweit ich weiß, bekommen Kellner meist wirklich weniger, weil man das Trinkgeld mit einkalkuliert, ähnlich wie bei den Friseusen.
In einem Friseursalon habe ich es mal gesehen, dass man das Trinkgeld in ein großes Schweinchen stecken musste, abends wurde es dann unter allen aufgeteilt, das mag zwar gerecht erscheinen, aber mir persönlich hat es nicht gefallen, denn ich wollte ja "meiner" Friseuse was zukommen lassen, wenn sie ihre Arbeit gut gemacht hat.
Durch das Teilen wären die, die gut sind, irgendwie benachteiligt während die, die schlecht arbeiten ihren Vorteil hätten.

Im Restaurant gebe ich Trinkgeld, wenn der Service ok war und ein Extra-Trinkgeld für den Koch, wenn das Essen sehr gut war. Das mache ich allerdings nur in guten Restaurants, nicht in der Kneipe um die Ecke.

Von ehemaligem Mitglied am 16.04.2006 12:42 Uhr EHEMALIGES MITGLIED
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Dazu mal dieses:
Mein Ex ist Schreiner und arbeitet ausschließlich in der Werkstatt. Seine Kollegen montieren die Sachen vor Ort, die er angefertigt hat.

Von dem Trinkgeld, was dort eingesackt wird, hat auch er nie einen Cent gesehen. Da geht es nicht um ein paar Euro, da kommt richtig was zusammen. Aber es ist nunmal so.

In einem Betrieb wo ich mal gearbeitet habe, taten alle freiwillig ihre Trinkgelder in eine Spardose - außer einem
Gesellen- der durfte dann aber auch nicht an den
davon finanzierten Abende teilnehmen.
Entweder wir gingen davon essen oder ins Theater oder
dergleichen, wenn genug Geld beisammen war.
Meist hat der Chef die Differenz, falls wir nicht genug beisammen hatten bezahlt.

Ich kenne Leute die als Kellner arbeiten und einen Koch, der wesentlich mehr verdient.

Von ehemaligem Mitglied am 16.04.2006 19:04 Uhr EHEMALIGES MITGLIED
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Ich arbeite auch in einem Speiselokal und bekomm natürlich Trinkgeld, aber das gehört mir!
Wenn mal die absolute Hölle los war, gab und gib ich unserem Schenker schonmal €10.--.
Und was bei uns die Küche betrifft. Die haben ihr Gehalt und wenn große Feiern sind, ist es eigentlich jedesmal so, daß der Gast, bei Bechleichung der Rechnung, extra Trinkgeld gibt dür die Küche und dem Ausschank.

Von lucylena am 16.04.2006 21:11 Uhr lucylena[VK]
Im Club seit: 04.03.2004
Zuletzt Online am: 22.10.2022
Weitere Beiträge von lucylena
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
ich arbeite schon lange in der Gastronomie - in dem Betrieb wo ich jetzt bin - gehen 25% an die Küche- der Rest wird unter den Kellnern aufgeteilt. Allerdings ist der Stundenlohn der Köche auch höher. In dem Betrieb davor bekam die Küche nichts, höchstens mal freiwillig was - wenn besonders viel zu tun war. Eigentlich ist dieser Konkurrenzkampf schade - ist der Service lausig nützt die gute Küche nichts und ist das Essen schlecht - hilft auch kein supertoller Service.Ich kenne allerdings auch einige Betriebe, wo die Kellner das Trinkgeld garnicht behalten dürfen.

Von AnkeP am 17.04.2006 00:01 Uhr AnkeP[VK]
Im Club seit: 02.08.2003
Zuletzt Online am: 27.02.2017
Weitere Beiträge von AnkeP
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Hi,
ich bin wirklich nicht im Metier, aber meine Freundin ist Köchin. Bei Ihr in einem Catering-Unternehmen (mit zusätzlicher Gaststätte) wird fifty-fifty aufgeteilt. Da die Köche letztendlich das Essen auch kochen, für das die Kellner geradestehen müssen, finde ich das eigentlich auch okay. Ist es sehr gut, fällt das Trinkgeld großzügig aus, wenn nicht, dann nicht. Klar, die Kellner haben halt auch ne Menge auszuhalten, aber für größere Reklamationen ist der Küchenchef da. Übrigens verdient meine Freundin ein bissel über 800 Euro für 40 Stunden ab 4 Uhr morgens. Haltet für das für zuviel?
LG, Anke, die ihre Freundin wirklich nicht beneidet

Von hamster am 17.04.2006 11:38 Uhr hamster[VK]
Im Club seit: 24.01.2001
Zuletzt Online am: 12.09.2013
Weitere Beiträge von hamster
Re:Trinkgeld in der Kneipe / Restaurant
Ich merke gerade mal wieder, wie wenig Gedanken ich mir mache. Ich bin davon ausgegangen, daß Köche und Service das Trinkgeld aufteilen. Nun werde ich bei unserem nächsten Familienfest doch noch mal genauer nachfragen.

In der Kneipe, in der ich immer mal mit den Kindern eine Kleinigkeit esse werde ich auch mal nachfragen.

Grundsätzlich gebe ich ca. 10% wenn ich mit Service und Essen zu frieden war. Bis runter zu gar nichts, wenn ich so gar nicht zu frieden war.

Unsere Familienfeste sind meist im gleichen Restaurant, eben weil wir dort zu frieden sind.

Meine Friseurin bekommt 2 Euro in die Hand gedrückt, es stehen dort keine Schweinchen, der Optiker bekommt für das Brille einstellen auch 1 Euro, er steckt das in die Sammeldose für die Kinderkrebshilfe aber auch wenn er es behalten würde fände ich es ok (die Brille ist von einem Spezialisten, der weiter weg ist und da fahren wir nicht zum Nachstellen hin).

Ich habe mal in einer Praxis gearbeitet, da bekam ich das meiste Trinkgeld, das hing damit zusammen, daß ich einen überaus dankbaren schwer kranken Patienten behandelte. Wier haben immer alles in einen Topf geworfen und sind davon in dem Restaurant des Patienten essen gegangen und haben dort wiederum ein hohes Trinkgeld gelassen. Grins, wir bekamen aber auch immer besondere Leckereien, ach es war herrlich. So ist daraus fast ein Wettbewerb entstanden, ein humorvoller allerdings.


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