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Von ANONYM am 23.03.2021 08:30 Uhr ANONYM
soll ich mich raushalten?
Guten Morgen,
ich habe ein Problem mit meiner Schwägerin. Sie ist alleinerziehend mit 2 Kindern, 10 + 14Jahre und lebte bis vor einem Jahr vom Amt. Als bei mir in der Firma eine Stelle als Putzfrau frei wurde, habe ich mich gekümmert und es hat geklappt, sie wurde eingestellt.
Wir haben ihr dann ein Auto besorgt, das Geld vorgeschossen.
Vor ca. einem halber Jahr wollte sie dann gerne eine neue Wohnung und hat mich drauf angesprochen. Gut, es war auch höchste Zeit. Sie lebte in einer 2 Zimmer Wohnung.
Alleine hat sie es nicht auf die Reihe bekommen, ich musste mich hinter klemmen und sie hat jetzt eine bezahlbare 3 Zimmer Wohnung. Möbel wurden über ebay besorgt. Mein Mann fährt alles zusammen und kümmert sich. Er ist quasi der Möbelpacker, der Einrichter, und alles auch neben seiner Arbeit...
Sperrmüll wurde gemacht und wir haben beide natürlich wieder organisiert und angepackt.
Jetzt kommt das Problem. Die alte Wohnung war komplett runtergekommen. Überall Müll und Dreck, man konnte nicht treten. Überall dreckiges Geschirr. Mülleimer scheinen sie nicht zu kennen. Das Kinderzimmer dick voll Spielzeug, das überall rumliegt, kaputt, zerrissen, dreckig... einfach nur zum Heulen. Es wird nicht gekocht, jeder nimmt sich etwas aus dem Kühlschrank, wenn er Hunger hat. Alle liegen nur vor dem Fernseher, der läuft den ganzen Tag.
Jetzt haben wir so eine schöne Wohnung eingerichtet und ich habe Sorge, dass es dort so weiter geht. Die Anfänge sind schon wieder sichtbar.
Mein Mann und auch ich haben bereits mehrere Ansagen gemacht, dass es so nicht weitergehen kann wie bisher.
Ich habe mit meiner Schwägerin ansonsten keinen Kontakt weiter, sie kommt nur, wenn sie uns braucht.
Würdet ihr euch in Zukunft raushalten? Auch wenn sie wieder alles verkommen lässt, was uns auch Zeit und Geld gekostet hat. ? Geld für Möbel haben wir natürlich auch wieder vorgeschossen.
heute mal A

Von Saarbini am 23.03.2021 08:43 Uhr Saarbini[VK]
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Re:soll ich mich raushalten?
Die Kinder tun mir leid.

Ein Mensch, der aus eigener Kraft vorübergehend nichts gewuppt bekommt (Krankheit, gfs. Depression) tut mir auch leid.

Jemanden vor sich selbst schützen - das klappt nie.

Es ist großzügig, wenn man einerseits hilft, und andererseits Entwicklungen sich Bahn brechen, die man selbst kritisch bzw. verantwortungslos findet.

Der betroffene Mensch fühlt sich gfs. entmündigt und nicht mehr zuständig für die eigene Lebensführung ? Es läuft ja alles.

Man kann nicht allen helfen, auch wenn man das noch so gerne möchte.

Das Geld ist wohl erstmal verloren, zumindest auf längere Sicht.
Was will man einer armen Putzfrau mit 2 Kindern denn abnehmen ?

Vielleicht hat es dir ja geholfen, Anonym, dich hier mal auszukotzen.


Von ANONYM am 24.03.2021 07:53 Uhr ANONYM
Re:soll ich mich raushalten?
Mir tun die Kinder auch leid, deshalb mache ich das ganze auch nur.

Geldmäßig steht sie nicht schlecht da. Kindergeld, Halbwaisenrente, und der Verdienst ist nicht schlecht, zur Putzstelle ist auch noch eine Stelle in der Produktion dazugekommen, sodass sie Vollzeit ausbezahlt bekommt.

Der Große war immer ein guter Schüler, aber jetzt entgleitet er ihr total. Schulische Leistungen sind miserabel, nur am "zocken". Sie haben keine Regeln oder Verpflichtungen.

Ich hoffe, dass die neue Wohnsituation bei allen etwas bewirkt. Wir werden sehen.....

Von Saarbini am 24.03.2021 08:57 Uhr Saarbini[VK]
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Re:soll ich mich raushalten?
Da möchte man nicht tauschen, mit keinem der Betroffenen.

Es ist wohl für alle eine harte Lektion zu lernen, von allen Seiten, und vor allem für die Kinder.

Niemanden verurteilen und aushalten, was man nicht ändern kann. Den Focus auf das Machbare richten.

Für die Kinder würde ich weiterhin anbieten, dass sie bei euch - falls der Platz es hergibt - mal vorbeikommen können, und gfs. bei den Schularbeiten Unterstützung anbieten, ein schönes warmes Essen inklusive. Oder Kakao und Kuchen.
Falls die Kinder das jetzt möchten.

Man muss Situationen Gelegenheit bieten, sich zu entwickeln, zum Besseren. Wunder dauern etwas länger.

Allen Beteiligten eine große Portion Glück gewünscht, und möge ihnen Durchhaltevermögen wachsen, nach und nach.


Von piep am 25.03.2021 17:59 Uhr piep[VK]
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Re:soll ich mich raushalten?
Bei deiner Beschreibung finde ich auch, dass die Mutter vermutlich unter einem anderen Problem leidet. Messie-Syndrom, Depressionen oder etwas anderes, dass sie ihr Leben nicht wirklich auf die Kette kriegt.

Sei weiter für die Kinder da. Ihr habt das gut gemacht, aber glaub nicht, dass du die Mutter aus dieser Krise holen kannst. Das muss sie selber wollen.

Ich habe es als Grundschullehrerin einige Male erlebt, dass Mütter mit ähnlicher Lebensweise sich änderten, wenn das Jugendamt drohte, wegen Kindeswohlgefährdung, das Kind in eine Pflegefamilie zu geben. Dann erst wachten einige Mütter auf und begaben sich in eigene therapeutische Hilfe.

Wer weiß, was deine Schwägerin dazu bringt und was sie dazu gebracht hat, sich und ihr Leben so zu vernachlässigen. Aber vielleicht steigen die Kinder irgendwann aus aus diesem Lebensmuster.

Von Saarbini am 25.03.2021 21:23 Uhr Saarbini[VK]
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Zuletzt Online am: 28.03.2024
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Re:soll ich mich raushalten?
Der Vater des Kindes/der Kinder ist wohl verstorben, wenn ich das richtig interpretiere: sie (Schwägerin) erhält für sie "Halbwaisenrente".

Es scheinen also einige massive Probleme angehäuft zu haben, aus denen man gfs. nicht von heute auf morgen herausfindet.

Immerhin ist nun durch die volle Berufstätigkeit eine Alltagsstruktur vorhanden.

Ein Schritt nach dem anderen, keine Verurteilungen, keine Überforderungen, Hilfe weiterhin für die Kinder anbieten und gfs. das Gespräch darauf bringen, ob sie Hilfe benötigt und wie diese Hilfe aussehen könnte, wäre mein Rat.

Alles Gute für alle Beteiligten.


Von Saarbini am 26.03.2021 09:56 Uhr Saarbini[VK]
Im Club seit: 11.05.2006
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Re:soll ich mich raushalten?
Was mir noch auffällt im Eingangsthread:
das istder fehlende Hinweis auf die Witwenschaft der Mutter der Kinder.
Das lässt ihre Situation in einem anderen Licht erscheinen.
Wann auch immer der Vater der Kinder verstarb - wie schnell oder langsam die Trauerarbeit geschehen kann, das ist individuell verschieden und kann jeden Menschen mal vorübergehend aus der Bahn werfen.

Man kann anderen Menschen nicht in den Kopf schauen.
Es ist doch alles in die Wege geleitet worden, neue Wohnung, Job - muss man da gleich damit rechnen, dass die junge Frau ihr Gleichgewicht schon wiedererlangt hat ?
Gfs. wurde ihr bereits Hilfestellung, z.B. seitens der Schule der Kinder, angeboten. Oder von anderer Seite. Wissen tun wir das nicht.
Vielleicht kann man einen Arzt mit ins Boot holen, der der jungen Mutter weitere Ratschläge bzw. Überweisung zu einem geeigneten Therapeuten anbieten kann, um ihre Lage und die ihrer Kinder zu verbessern.

Die Entwicklungen dauern ihre Zeit, man kann sie nicht von heute auf morgen einfordern.

Irgendwie fehlt mir die Empathie im Eingangsthread, sorry, vielleicht bin ich nur hoffnugnslos altmodisch in diesen Dingen.

Allen Beteiligten alles Gute.






Von Saarbini am 26.03.2021 10:33 Uhr Saarbini[VK]
Im Club seit: 11.05.2006
Zuletzt Online am: 28.03.2024
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Re:soll ich mich raushalten?
Sorry, mein Fehler, letzter Satz von soeben:
Nicht mir fehlt die Empathie, ich vermisse sie nur ...

Und ja, ich bin hoffnungslos altmodisch in diesen Dingen.
Aber hier gehts nicht um mich, sondern um das Leben und das Schicksal einer jungen verwitweten Frau - alleinstehend mit 2 Kindern, hoffentlich erhält sie Mitgefühl und Hilfe, für sich und die Kinder.
Aller Anfang ist schwer.





Von Pauline am 26.03.2021 10:48 Uhr Pauline
Im Club seit: 19.07.2010
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Re:soll ich mich raushalten?
Ich versuche, auch immer die Seite der Helfenden zu verstehen - wenn man sich bemüht und bemüht und auch investiert und besorgt und regelt und am Ende dann feststellen muss, das alles nicht viel bringt, dann darf man auch mal für einen kleinen Moment empathielos sein.

Jeder macht da seine eigenen Erfahrungen - Anonym hat ja nun weiß Gott was alles versucht, um zu helfen. Aber wie so oft muss man auch hier erkennen, dass es immer eine überwiegend gebende Seite und eine überwiegend nehmende Seite gibt.

Ich bewundere den Mut von Anonym, immer noch die Hoffnung auf Besserung nicht aufgegeben zu haben und wünsche allen Beteiligten, dass sich alles noch zu einem für alle erträglichen Guten wendet.

Von ANONYM am 26.03.2021 12:09 Uhr ANONYM
Re:soll ich mich raushalten?
Meine Empathie schwindet langsam.....
Es geht natürlich alles schon eine Weile, über Jahre und ich habe das Gefühl, es ändert sich nichts, die Faulheit überwiegt.

Der Vater der Kinder ist vor ca. 5 Jahren verstorben. Sie waren aber weder als Paar zusammen noch haben sie zusammen gewohnt.
Es war ein Bekannter...ich kannte ihn nicht, er hatte auch keinen großartigen Kontakt zu den Kindern und hatte eine neue Partnerin. Er hat aber im gleichen Ort gewohnt und sie sind sich "mal über den Weg gelaufen". Darin bestand wohl der Kontakt.

Als er verstarb, haben wir für die Schwägerin und die Kinder eine Kur beantragt und auch erhalten. Mein Mann hat sie zur Kur gefahren und nach 3 Wochen wieder abgeholt.
In der Hoffnung sie würden sich jetzt gesünder ernähren, aber was sie in der Kur gelernt haben über Ernährung ist alles wieder weg.... Sie sind alle stark übergewichtig.
Bewegung gleich null...

Die Alltagsstruktur durch den Beruf ist leider nicht da, nicht so wie wir uns das vorstellen. Nach der Arbeit gehts auf die Couch, da bleibt alles andere liegen.
Zum Glück haben wir einen Geschirrspüler besorgt, hoffe damit die Berge von dreckigem Geschirr zu übergehen.

Naja, wir werden sehen, ..alles wird gut....





Von Saarbini am 26.03.2021 13:30 Uhr Saarbini[VK]
Im Club seit: 11.05.2006
Zuletzt Online am: 28.03.2024
Weitere Beiträge von Saarbini
Re:soll ich mich raushalten?
Ja, hoffentlich entwickelt sich die Lage aller Betroffenen, insbesondere der Kinder, doch noch zum Besseren.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ich hätte sicherlich auch nicht tatenlos zugeschaut, wenn meine Schwägerin Probleme hätte.
Den Kindern würde ich auf jeden Fall weiterhin Angebote machen, damit ihnen die familiäre Zuwendung erhalten bleibt.

Der Schwägerin kann man nur wünschen, dass sie aus ihrem Tief gfs. mit ärztlicher Hilfe herausfindet.
Ist schon schlimm.

Alles Gute allen Beteiligten.


Von Stierfrau am 08.04.2021 18:01 Uhr Stierfrau
Im Club seit: 04.03.2003
Zuletzt Online am: 22.03.2024
Weitere Beiträge von Stierfrau
Re:soll ich mich raushalten?
Das sind ja total assoziale Verhältnisse und ihr habt soviel für sie getan.
Da gibt es meiner Meinung nach nur "Klartext" reden oder die Angelegenheit beenden.

Von Zottel am 18.04.2021 20:32 Uhr Zottel
Im Club seit: 10.01.2007
Zuletzt Online am: 18.04.2021
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Re:soll ich mich raushalten?
Beachtlich, was Ihr für die drei alles gemacht habt!

Vielleicht kannst Du mit dem Jugendamt Kontakt aufnehmen ohne den Namen Deiner Schwägerin zu nennen, einfach mal informieren, was man in solch einem Fall machen kann.

Ich würde der Schwägerin ohne Vorwurf, aber bestimmt sagen, dass Ihr ihr kein weiteres mal helfen werdet, da sie sich nicht bemüht für die Kinder ein positives Vorbild zu sein. Einfach nur, dass sie vorgewarnt ist.

Könnt/wollt Ihr mit den Kindern Ausflüge machen oder zu Euch nach Hause einladen, damit sie sehen können, wie ein "normales" Leben läuft und wie von den anderen schon beschrieben ein warmes Essen anbieten oder zusammen kochen?
Oder die Kinder mal fragen, wie es ihnen geht, ob sie sich wohl fühlen? Oder die Schwägerin fragen, ob sie so mit ihrem Leben zufrieden ist, ob sie eine Sozialarbeiterin zur Unterstützung braucht?


Geld würde ich ihr keines mehr leihen. Oder erst, wenn das bereits Vorgeschossene bezahlt ist.


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